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11.10.2025 14:00

Jährliche Herbstfeier des Obst- und Gartenbauvereins Heidenheim

Der Obst- und Gartenbauverein Heidenheim veranstaltete seine traditionelle Herbstfeier im Vereinsheim der Kleingartenanlage Zanger Berg. Nach der herzlichen Begrüßung durch den 1. Vorsitzenden Wolfgang Eleuther folgte ein gemütlicher Kaffee- und Kuchen-Nachmittag, der zum Austausch vieler interessanter Gespräche einlud.

(Bild von W. Eleuther: Wolfgang Eleuther und Hartmut Nagel vom KOV Heidenheim)

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Anschließend standen die Ehrungen langjähriger Mitglieder im Mittelpunkt. Obwohl zahlreiche Jubilare geehrt wurden, war leider nur ein Mitglied persönlich anwesend. Für 25 Jahre Vereinszugehörigkeit wurden Lore Glaubitz, Ulrich Oexle, Irmgard Ploss-Zeller und Werner Schad ausgezeichnet. Auf 40 Jahre Mitgliedschaft können Josef Beer und Wolfgang Eleuther zurückblicken. Besonders gewürdigt wurde das beeindruckende 60-jährige Jubiläum von Karl Holz.

Nach den Ehrungen begann der Verkauf der Lose für die reichlich bestückte Tombola, die viele attraktive Gewinne versprach. Im Anschluss überraschte Wolfgang Eleuther die Gäste mit einem lebhaften Bildervortrag über zwei faszinierende englische Gärten, die er im Mai besuchte.

Der erste vorgestellte Garten waren die „Abbotsbury Subtropical Gardens“, die ab 1765 entstanden sind. Ursprünglich begann die Anlage mit einem ummauerten Gemüsegarten und dem Bau des Herrenhauses. Im 19. Jahrhundert wurde das Areal durch ein umfangreiches Waldpflanzprogramm erweitert. Der 4. Earl, ein passionierter Botaniker und Diplomat, brachte von seinen zahlreichen Reisen zahlreiche exotische Pflanzen aus aller Welt mit, die sich in den umliegenden Wäldern mit idealen Bedingungen befanden. Die nachfolgenden Generationen vergrößerten die Gärten auf das Dreifache, sodass eine der schönsten Pflanzensammlungen Englands entstand. Bereits 1899 erschien ein erster Pflanzenkatalog, der über 5000 verschiedene Pflanzen auflistete. Die Gärten liegen in einem Tal mit sanftem Gefälle zum Ärmelkanal hin, was ein mildes, ausgeglichenes Mikroklima schafft – ideal für subtropische und tropische Pflanzen wie Palmen, Kamelien, Magnolien, Rhododendren und Hortensien in beeindruckenden Ausmaßen.

In unmittelbarer Nähe befindet sich die „Abbotsbury Swannery“, eine offene Schwanenzucht mit über 400 Schwänen, die hier sehr zutraulich und friedlich leben. Die Tiere brüten direkt neben den Wegen und spazieren ungestört zwischen den Besuchern.

Der zweite Garten, der in dem Vortrag vorgestellt wurde, sind die „Lost Gardens of Heligan“. Deren Geschichte reicht vermutlich bis ins 12. Jahrhundert zurück. Über 400 Jahre wurden die Gärten von einer Familie mit großer Sorgfalt angelegt, gepflegt und erweitert. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts umfassten sie mehr als 400 Hektar. Nach dem Ersten Weltkrieg wurden sie verlassen und gerieten in Vergessenheit. Erst in den 1990er Jahren begann die Wiederentdeckung und umfangreiche Restaurierung: Die alten Gartenanlagen wurden freigelegt, von Brombeerranken und Gestrüpp befreit und wieder originalgetreu aufgebaut. Traditionelle Gemüse- und Blumenkulturen wurden erneut angepflanzt, und die historischen Gewächshäuser für exotische Früchte wie Ananas und Pfirsiche wurden wiederhergestellt. Interessante Anbaumethoden des Obstbaus, wie spezielle Apfelbaum-Spaliere oder Pergolengänge aus Obstgehölzen, wurden reaktiviert. Besonders beeindruckend sind die über 150 Jahre alten Rhododendren, einige mehrere Meter hoch, mit bizarr geformten Stämmen.

Zum Abschluss des Nachmittags wurden die Tombola-Gewinne ausgegeben, und die Herbstfeier fand einen gemütlichen Ausklang.

Der Obst- und Gartenbauverein Heidenheim bedankt sich bei allen Teilnehmern für ihr Kommen und freut sich auf weitere gemeinsame Veranstaltungen.